Hinrich Lohse (1896–1964), Dritter von rechts, auf dem Bahnhof von Riga, deutsch besetztes Lettland. Das Datum der Aufnahme ist nicht bekannt. Lohse gab 1941 in seiner Funktion als Reichskommissar Ostland, dessen Sitz sich in der ehemals lettischen Hauptstadt befand, den berüchtigten „Heiligabend-Erlass“ heraus. Darin bestimmte er, dass „die im Lande umherirrenden Zigeuner“ nunmehr „den Juden gleichgestellt“ werden sollten. Dieser Befehl führte zu zahlreichen Mordaktionen an Rom:nja auf dem Baltikum.
Nach 1945 befand Lohse sich zunächst in britischer Internierungshaft, wurde 1947 zu zehn Jahren Haft und Vermögensentzug verurteilt, jedoch bereits Anfang 1951 als „dauernd haftunfähig“ in die Pension entlassen. Vier weitere Ermittlungsverfahren in den 1950er und 1960er Jahren wurden eingestellt.
