1935
Mai 1935Etwa Mitte Mai 1935 wird das erste Zwangslager für Sinti:ze und Rom:nja (‚Zigeunerlager‘) in Köln, Deutschland, eingerichtet.
23. Dezember 1935Die Stadt Gelsenkirchen, Deutschland, erlässt ein Ortsstatut, mit dem der Betrieb des Zwangslagers an der Cranger Straße geregelt wird.
1939
9. Juni 1939In Gelsenkirchen, Deutschland, dürfen in Wohnwagen lebende Sinti:ze und Rom:nja nur noch in dem Zwangslager an der Reginenstraße leben, das von einer Sturmabteilung (SA) bewacht wird.
1940
17. Juni 1940Die Sowjetunion besetzt Estland und annektiert es zusammen mit Lettland und Litauen.
1941
27. Februar 1941Ab dem 27. Februar werden die Internierten des Lagers Moisdon-la-Rivière in das Lager Choisel in Châteaubriant, beide in Frankreich, verlegt. Sie werden im September 1941 repatriiert.
16. Juli 1941Im deutsch besetzten Estland wird Mitte Juli 1941, kurz nach der Einnahme von Tartu, das Konzentrationslager Tartu eingerichtet. Unter den Gefangenen befindet sich auch eine Gruppe von Rom:nja, die im Herbst 1941 dort erschossen wird.
28. August 1941Die Wehrmacht marschiert in die estnische Hauptstadt Tallinn ein. Das Tallinner Zentralgefängnis dient als Hauptsammelstelle für estnische Juden:Jüdinnen und Rom:nja vor ihrer Hinrichtung.
Herbst 1941Hinrichtung einiger Rom:nja im Konzentrationslager Tartu im deutsch besetzten Estland.
10. September 1941Dr. Martin Sandberger ordnet die Verhaftung aller Juden:Jüdinnen im deutsch besetzten Estland an. Hunderte von Männern, Frauen und Kindern werden ermordet.
4. Dezember 1941Im deutsch besetzten Estland teilt Reichskommissar Lohse dem Höheren SS- und Polizeiführer im Ostland, Friedrich Jeckeln, die Entscheidung vom 1. Dezember 1941 mit und interpretiert sie dahingehend, dass alle Rom:nja inhaftiert werden sollen.
1942
25. Januar 1942 – 5. Februar 1942Im deutsch besetzten Estland beginnen die Polizeipräfekturen in Tallinn, Haapsalu, Paide, Saaremaa, Narva und Petseri mit der Überprüfung der romani Bevölkerung gemäß dem Befehl von Reichskommissar Hinrich Lohse vom 4. Dezember 1941.
17. April 1942Im deutsch besetzten Estland fliehen Tartsan Koslovski und Robert Mitrovski aus dem Gefängnis von Harku. Robert Mitrovski kommt bei einem Massenmord am 27. Oktober 1942 ums Leben, die Spur von Tartsan Koslovski verliert sich nach der Flucht.
27. Mai 1942Konferenz in Tallinn (deutsch besetztes Estland) zum Thema der Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der estnischen Polizei. Heinrich Bergmann, Kommandeur der deutschen Kriminalpolizei in Estland, spricht über die „Lösung der Zigeunerfrage”.
27. Oktober 1942Ermordung von 243 Rom:nja in Harku (deutsch besetztes Estland), unter ihnen Karl Siimann, Leontine Siimann und Richard Siimann.
1943
12. Februar 1943174 Rom:nja, die aus kleineren Städten und Dörfern in Estland stammen, werden aus Polizeihaft in Tallinn in das Zentralgefängnis Tallinn verlegt.
1. – 5. März 1943Sechsunddreißig Rom:nja (22 Frauen, vier ältere Menschen und zehn kleine Kinder) werden Anfang März 1943 in Kalevi-Liiva (deutsch besetztes Estland) ermordet.
23. Dezember 1943Otto Koslovski wird in das „Arbeitserziehungslager” in Murru (deutsch besetztes Estland) eingeliefert. Dies ist die letzte verfügbare Information über ihn.
1949
23. Mai 1949Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland wird verkündet.
2001
10. März 2001In der Nähe des ehemaligen Zwangslagers in Köln, Deutschland, lässt die Stadt Köln eine Gedenktafel anbringen.