Unterlagen der Rassenhygienischen Forschungsstelle (RHF) im Bundesarchiv Koblenz, Deutschland, September 1981. Nach 1945 waren die von Überlebenden als „Planungsunterlagen für den Völkermord“ bezeichneten Akten von ehemaligen Mitarbeiterinnen der RHF weiterverwendet worden. Nachdem der Verband Deutscher Sinti von deren Existenz erfahren hatte und das Bundesarchiv keine Maßnahmen einleitete, besetzten 18 Sinti am 1. September 1981 das Archiv der Universität Tübingen und erreichten noch am gleichen Tag den Abtransport der Unterlagen in das Bundesarchiv.
Der Bestand umfasst tausende Personennamen, Karteikarten, Vermessungsunterlagen, Erfassungsdaten, Stammbäume und Fotografien – Zeugnisse und Beweisstücke, die den Überlebenden für die Durchsetzung ihrer Ansprüche auf Anerkennung und Entschädigung jahrzehntelang vorenthalten worden sind.