Jakovlevo, eine Ortschaft im Rajon Tomarovka, Oblast Kursk, Russland, die seit 1954 zum Rajon Jakovlevo, Oblast Belgorod gehört, wurde im Zuge des deutschen Angriffskrieges gegen die Sowjetunion („Unternehmen Barbarossa“) am 25. Oktober 1941 von der Wehrmacht besetzt. Das Dorf lag im Bereich der Heeresgruppe Süd.
Nach sowjetischen Ermittlungen war zwischen November bis Dezember 1941 eine „Vergeltungseinheit“ [karatel’nyj otrjad], gemeint sein dürfte ein Teilkommando des Sonderkommandos 4a der Einsatzgruppe C, im Ort stationiert. Sie kontrollierte den durchziehenden Zivilverkehr, der aus Flüchtlingen, versprengten Rotarmisten in Zivilkleidung sowie zurückkehrenden Bewohner:innen, deren Evakuierung gescheitert war, bestand. Dabei sei es regelmäßig zu Erschießungen gekommen, wobei die Leichen in eine Schlucht und in einen Brunnen geworfen worden seien. Im Frühjahr 1942 sei der fünf Meter tiefe Brunnen bis an den Rand mit Leichen und Kleidung gefüllt gewesen. Unter den Opfern sei auch eine Gruppe Rom:nja aus einem tabor [wörtlich ‚Zigeunerlager‘] gewesen, die mehrheitlich aus Frauen, Kindern und älteren Menschen bestanden habe.1GAKO, f. R-3605, op. 1, d. 295, ll. 45-47, Vernehmung des Zeugen Ivan Stepanovič Nabokov aus Jakovlevo durch die Außerordentliche Staatliche Kommission, 29. August 1943. Anfang 1942 sei die Vergeltungseinheit aus dem Dorf abgezogen und durch eine Einheit der Gendarmerie ersetzt worden.
Nähere Angaben über die Anzahl der Opfer oder deren Namen sowie der genaue Zeitpunkt der Morde konnten von der Außerordentlichen Staatlichen Kommission nicht ermittelt werden.