Mai-Deportation Köln Innenhof

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Im Sammellager Köln-Deutz, Deutsches Reich, Mai 1940. Im Innenhof der Kölner Messe, die als Sammellager dient, müssen sich Sinti:ze und Rom:nja aus Köln und dem Rheinland aufstellen, bevor sie für die Deportation erfasst werden. Sie werden am 21. Mai 1940 zum Bahnhof geführt, um in das deutsch besetzte Polen deportiert zu werden. Die sogenannte Mai-Deportation war die erste familienweise Deportation von Sinti:ze und Rom:nja aus dem Reich. Zeitgleich waren in Sammellagern in Hohenasperg bei Stuttgart und Hamburg ebenfalls Familien interniert, rassenbiologisch selektiert und in Deportationszüge verfrachtet worden. Die Frauen, Männer und Kinder wurden in das Generalgouvernement verschleppt. Dort mussten sie in verschiedenen Lagern und Gettos Zwangsarbeit leisten. Viele überlebten nicht.

Bislang konnte lediglich eine hier abgebildete Sinteza identifiziert werden: Bei der in der linken Bildhälfte zu sehende schwangere Frau handelte es sich um Karoline Meinhardt (1914–2000) aus Düsseldorf.

Die Originalabzüge der Fotografie übergab eine der an der Deportation beteiligt gewesenen Krankenschwestern etwa 1987/88 der Aktivistin, Sinteza und Überlebenden Hildegard Lagrenne (1921–2007), nachdem sie diese in einer Radiosendung gehört hatte. Anlässlich einer öffentlichen Veranstaltung am Ort des ehemaligen Sammellagers in Köln im Jahr 1989 wurden Reproduktionen angefertigt, die in den 1990er Jahren dem Archiv des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln übergeben wurden.

Fotograf: unbekannt (deutscher Soldat)

NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln, Bp 5416