Hungerstreik von Überlebenden auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau, Deutschland, April 1980. Vom 4. bis zum 11. April 1980 begaben sich zwölf Sinti und eine Sozialarbeiterin aus München in einen Hungerstreik, um gegen die fortgesetzte Diskriminierung von Sint:ize und Rom:nja in der Bundesrepublik Deutschland zu protestieren. Vier Überlebende nahmen trotz der großen gesundheitlichen Risiken an dem Hungerstreik auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau teil: Franz Wirbel (1922–1986, links), Überlebender des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, Hans Braun (1923–1999, Mitte), ebenfalls Überlebender von Auschwitz-Birkenau und Flossenbürg, Jakob Bamberger (1913–1983, rechts), Überlebender von Flossenbürg, Dachau und Buchenwald (rechts), sowie Ranco Brantner (1931-1996), ein Opfer der Zwangssterilisationen.
Der Hungerstreik sorgte weltweit für ein großes mediales Echo und rückte schlagartig auch die bis dahin kaum wahrgenommene Verfolgung während des Nationalsozialismus in das Blickfeld der Öffentlichkeit.