Štěpán Blahynka

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Štěpán Blahynka
  • Version 1.0
  • Publication date 5 March 2024

Štěpán Blahynka was born on 31 May 1894 in the village of Skalka (Kyjov district, today Czech Republic). During World War I, he was sent to the front, after which he joined the Austro-Hungarian gendarmerie and worked at the gendarmerie station in the town of Lišov (České Budějovice district). After the creation of Czechoslovakia, he moved to Slovakia, where he had six different postings. In 1932, he became the district gendarmerie commander in the town of Námestovo in northern Slovakia, then the district gendarmerie commander in the town of Banská Bystrica in central Slovakia. After the establishment of the Slovak State and the Protectorate of Bohemia and Moravia in March 1939, he became the second officer and then commander of the district gendarmerie headquarters in Uherské Hradiště in South Moravia.

Commandant in Hodonin and Lety

In November 1940, Štěpán Blahynka was granted civil servant status and received the title of Chief Administrative Official [vrchní kancelářský oficiál, in German Administrativoberoffizial]. In the context of his employment in the Land Office in Brno, he was appointed commandant of the penal labour camp [Arbeits-Straflager] in Hodonin near Kunstadt, and he remained in command when a Zigeunerlager was opened on the site in 2 August 1942.

Between 20 January and 15 May 1943, Štěpán Blahynka was the acting commandant of the ‘Zigeunerlager’ Lety near Pisek. He immediately introduced measures to stop the typhoid and typhus epidemic and improve the living conditions of the inmates so that their deportation to Auschwitz-Birkenau concentration and extermination camp could be carried out as quickly as possible. After returning to Hodonin near Kunstadt camp, Štěpán Blahynka ensured the successful deportation of nearly all of the Romani detainees to Auschwitz-Birkenau. He remained as camp commandant until its liquidation on 1 December 1943.

In several post-war testimonies of Romani survivors, Štěpán Blahynka is characterised as a strict but fair person. Positive perceptions are particularly associated with the Lety near Pisek camp, where, during his tenure, there was a noticeable improvement in the health conditions and the allocation of food for the prisoners.

Following the liquidation of Hodonin near Kunstadt camp, Štěpán Blahynka became the administrator of the labour education camp [Arbeitserziehungslager] in Mladkov (today Blansko district), remaining in post until the end of the war.

Aftermath

After the end of the war, he became the district commander of the National Security Corps [Sbor národní bezpečnosti] in Kyjov, retiring in 1949. In contrast to Josef Janovský (1880–unknown), the former commandant of the camp in Lety near Písek, Štěpán Blahynka was never prosecuted for his activities in the Lety and Hodonin camps. It is clear from his post-war statements that he regarded his work in these camps as his mission and service to Czech society. He died on 13 January 1956; the place of death is not known.

Zitierweise

Michal Schuster: Štěpán Blahynka, in: Enzyklopädie des NS-Völkermordes an den Sinti und Roma in Europa. Hg. von Karola Fings, Forschungsstelle Antiziganismus an der Universität Heidelberg, Heidelberg 5. März 2024.-

1942
2. August 1942Im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) werden die „Zigeunerlager“ Lety bei Pisek und Hodonin bei Kunstadt in Betrieb genommen. In den ersten Tagen werden mehr als tausend Menschen in jedes Lager transportiert.
2. – 7. Dezember 1942Als „asozial“ eingestufte Häftlinge werden aus den „Zigeunerlagern“ im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) in das Konzentrationslager Auschwitz I (deutsch besetztes Polen) deportiert.
16. Dezember 1942„Auschwitz-Erlass”: Heinrich Himmler, Chef der Schutzstaffel („Reichsführer SS”), ordnet die Deportation von Sinti:ze und Rom:nja aus dem Deutschen Reich in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an.
31. Dezember 1942Das „Zigeunerlager” Lety bei Pisek im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte böhmische Länder) wird wegen einer Epidemie von Typhus und Fleckfieber unter Quarantäne gestellt.
1943
6. März 1943Der erste Deportationszug aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“, ca. 1 040 Rom:nja und Sinti:ze, verlässt die Stadt Brünn. Sie werden am 7. und 8. März im Lager registriert.
10. März 1943 Der zweite Deportationszug aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“ mit ca. Rom:nja und Sinti:ze kommt von der Stadt Prag aus im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an. Die Häftlinge werden am 11. März registriert.
19. März 1943Etwa 1 050 Männer, Frauen und Kinder, die auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“ aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) deportiert wurden, werden bei ihrer Ankunft im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau registriert. Sie kommen mit dem dritten Deportationszug aus dem Protektorat an, der in der Stadt Olmütz abfährt.
7. Mai 1943Etwa 860 Männer, Frauen und Kinder, hauptsächlich Insassen des Zwangslagers Lety bei Pisek, werden im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau registriert. Sie wurden mit dem vierten Deportationszug aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“ deportiert.
8. August 1943In Lety bei Pisek im Protektorat Böhmen und Mähren wird die Liquidierung des „Zigeunerlagers“ abgeschlossen und das Lager offiziell aufgelöst.
22. August 1943Etwa 770 Männer, Frauen und Kinder, hauptsächlich Häftlinge des „Zigeunerlagers“ Hodonin bei Kunstadt, werden im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau registriert. Sie wurden mit dem fünften Deportationszug aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Gebiete) auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“ deportiert.
30. September 1943Das „Zigeunerlager“ Hodonin bei Kunstadt im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Gebiete) wird aufgelöst, aber erst am 1. Dezember 1943 offiziell geschlossen.
19. Oktober 1943Auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“ kommt der sechste Deportationszug aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte böhmische Länder) mit ca. 90 Personen aus den Städten Prag und Brünn im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an.
1944
28. Januar 1944Auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“ trifft der siebte Deportationszug aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) mit ca. 40 Personen aus den Städten Prag und Brünn im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ein.