Otto Koslovski, geboren am 10. August 1924 (der Geburtsort ist unbekannt), war ein estnischer Rom. Er lebte in der Gemeinde Kurna in der Provinz Haapsalu. Am 24. September 1943 wurde Koslovski von der estnischen Sicherheitspolizei in der Gemeinde Ridala in der Nähe der Stadt Haapsalu festgenommen. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits drei Viertel der Rom:nja im deutsch besetzten Estland ermordet worden. Koslovski erklärte, dass er keine Ausweispapiere besitze und in der Provinz Lääne umherreise, um gelegentliche landwirtschaftliche Arbeiten zu verrichten. Er war im Gefängnis von Haapsalu inhaftiert und erwartete seine Verlegung in das Zentralgefängnis von Tallinn. Die letzte überlieferte Information über Koslovski lautet, dass er am 23. Dezember 1943 in das Gefängnis Murru verlegt worden war.
Sein Beispiel bestätigt, dass bei den Rom:nja die endgültige Entscheidung – aus rassistischen Gründen – von der deutschen Sicherheitspolizei (Sipo) getroffen wurde.