Auschwitz

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Auschwitz
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1941
9. Juli 1941

Die Polen Franciszek und Ryszard Buriański sowie der Tscheche Rudolf Richter sind nach derzeitigem Wissensstand die ersten Roma, die in das Konzentrationslager Auschwitz (deutsch annektiertes Polen) deportiert wurden. Das Lager wurde im Juni 1940 errichtet. Von Juli 1941 bis Februar 1943 (also vor der systematischen Deportation von Sinti:ze und Rom:nja aus dem deutschen Machtbereich in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau) wurden schätzungsweise mindestens 370 Rom:nja, überwiegend polnischer oder tschechischer Staatsangehörigkeit, in das Lager Auschwitz deportiert.

1943
11. März 1943

Peter Wachler und Anna Malik werden im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (deutsch annektiertes Polen) im Lagerabschnitt BIIe geboren. Ihre Mütter waren aus Deutschland bzw. den deutsch besetzten tschechischen Ländern deportiert worden. Sie sind die ersten von mindestens 378 Säuglingen, die von deportierten Sintize oder Romnja unter entsetzlichen Bedingungen im Lager geboren werden. Alle sterben innerhalb weniger Tage oder Wochen.

1944
15. April 1944884 Sinti und Roma, Männer und Jungen, werden aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (deutsch annektiertes Polen) in das Konzentrationslager Buchenwald, Deutschland, überstellt. Ein Häftling stirbt auf dem Transport oder kann fliehen, denn 883 werden in Buchenwald registriert.
2. August 1944919 Sinti und Roma, Männer und Jungen, werden aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (deutsch annektiertes Polen) in das Konzentrationslager Buchenwald, Deutschland, überstellt. 918 werden am 3. August in Buchenwald registriert. Josef Freiwald flieht während eines Aufenthaltes des Zuges in der Nähe von Weimar, wird aber wieder ergriffen und am 6. September 1944 in Buchenwald in Arrest genommen.
25. September 1944200 Sinti und Roma, alle Kinder und Jugendliche, werden vom Konzentrationslager Buchenwald, Deutschland, in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (deutsch annektiertes Polen) überstellt. Nur zwei Überlebende dieses Transportes sind bekannt: Alfred Rosenbach und Rudolf Böhmer.
10. Oktober 194449 Sintize und Romnja werden aus Altenburg, einem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, Deutschland, in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (deutsch annektiertes Polen) überstellt.
11. Oktober 1944110 Sintize und Romnja werden aus Hasag-Taucha, einem Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, Deutschland, in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau (deutsch annektiertes Polen) überstellt. Unter den Häftlingen befinden sich Joséphine Lagrené und Jeanne Marie Modis-Galut.
1945
27. Januar 1945

Das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau wird von Soldaten der sowjetischen Roten Armee befreit. Zuvor hatten die SS-Wachen rund 56 000 Häftlinge auf Todesmärsche getrieben. Rund 7 000 Männer, Frauen und Kinder werden im Hauptlager Auschwitz, im Lager Birkenau und im Lager Monowitz befreit. Es ist nicht bekannt, ob sich unter ihnen auch Sinti:ze und Rom:nja befanden.

1947
2. April 1947

Das Oberste Volksgerichtshof in Warschau, Polen, verurteilt Rudolf Höss, den ersten Lagerkommandanten des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau, wegen der dort begangenen Verbrechen, darunter auch gegen Sinti:ze und Rom:nja, zum Tode. Die Hinrichtung durch Erhängen findet am 16. April 1947 auf dem ehemaligen Lagergelände von Auschwitz (Stammlager) statt.

1973
November 1973

Auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau wird im Lagerbereich BIIe ein Denkmal für die ermordeten Sinti:ze und Rom:nja fertiggestellt. Die Initiative geht auf den Überlebenden Vinzenz Rose aus Deutschland zurück, der das Denkmal auch finanzierte.

2001
2. August 2001

Im Block 13 auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz wird eine Dauerausstellung über den Völkermord an den Sinti:ze und Rom:nja in Europa eröffnet. Die Ausstellung wurde vom Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma (Heidelberg, Deutschland) in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau und dem Verband der Roma in Polen gestaltet.