Lety bei Pisek

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Lety bei Pisek
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1942
21. März 1942Die deutsche Kriminalzentrale in Prag verhängt ein Entlassungsverbot für Gefangene aus den „Disziplinararbeitslagern“ [kárné pracovní tábory, KPT], nimmt alle Gefangene in Vorbeugehaft“ und stuft sie als „Asoziale“ ein (Protektorat Böhmen und Mähren, deutsch besetzte tschechische Länder).
15. Juli 1942In der Kriminalzentrale in Prag (Protektorat Böhmen und Mähren, deutsch besetzte tschechische Länder) gibt August Lyss Anweisungen zur Organisation der „Zigeunerlager“ und zur Behandlung ihrer Insass:innen heraus.
1. – 3. August 1942Im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte böhmische Länder) werden als „Zigeuner“ definierte Personen registriert.
2. August 1942Im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) werden die „Zigeunerlager“ Lety bei Pisek und Hodonin bei Kunstadt in Betrieb genommen. In den ersten Tagen werden mehr als tausend Menschen in jedes Lager verschleppt.
27. August 1942Josef Janovský, Kommandant des Zigeunerlagers“ Lety bei Pisek im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder), verfügt ein eigenes Regelwerk für das Lager.
30. September 1942Die Besatzungsbehörden erlassen für die Zigeunerlager“ Lety und Hodonin (Protektorat Böhmen und Mähren, deutsch besetzte tschechische Länder) eine offizielle Lagerordnung.
2. Dezember 194278 Frauen und 16 Männer aus dem Zwangslager Lety (Protektorat Böhmen und Mähren, deutsch besetzte tschechische Länder), die als ‚Asoziale‘ kategorisiert sind, werden in das Konzentrationslager Auschwitz I (deutsch annektiertes Polen) deportiert.
2. Dezember 194278 Frauen und 16 Männer aus dem Lager Lety (Protektorat Böhmen und Mähren, deutsch besetzte tschechische Länder), die als ‚Asoziale‘ kategorisiert werden, werden in das Konzentrationslager Auschwitz I (deutsch besetztes Polen) deportiert.
16. Dezember 1942„Auschwitz-Erlass”: Heinrich Himmler, Chef der Schutzstaffel („Reichsführer SS”), ordnet die Deportation von Sinti:ze und Rom:nja aus dem Deutschen Reich in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau an.
31. Dezember 1942Das „Zigeunerlager“ Lety bei Pisek im Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte böhmische Länder) wird wegen einer Epidemie von Typhus und Fleckfieber unter Quarantäne gestellt.
1943
7. Mai 1943Etwa 860 Männer, Frauen und Kinder, hauptsächlich Gefangene des Zwangslagers Lety bei Pisek, werden im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau registriert. Sie wurden mit dem vierten Deportationszug aus dem Protektorat Böhmen und Mähren (deutsch besetzte tschechische Länder) auf der Grundlage des „Auschwitz-Erlasses“ deportiert.
1995
13. Mai 1995Das Museum für Roma-Kultur in Brno (Tschechische Republik) enthüllt ein Denkmal auf dem Massenfriedhof für die Insass:innen des ehemaligen „Zigeunerlagers“ in Lety bei Písek.
2002
13. Mai 2002Auf dem städtischen Friedhof in der Stadt Mirovice (Tschechische Republik), auf dem die Opfer des ehemaligen „Zigeunerlagers“ Lety bei Pisek begraben sind, bringt das „Komitee zur Wiedergutmachung des Holocaust an den Roma“ eine Gedenktafel mit den Namen der Verstorbenen an.
2017
23. November 2017Nach Jahrzehnten des Protests durch Überlebende, ihre Nachkommen und Aktivist:innen erwirbt die Tschechische Republik eine Schweinefarm, die in Lety bei Písek auf dem Gelände des ehemaligen „Zigeunerlagers“ betrieben wird.
2024
12. April 2024In Lety bei Písek eröffnet das Museum of Romani Culture (Tschechische Republik) auf dem Gelände des ehemaligen „Zigeunerlagers“ eine Gedenkstätte mit einer Dauerausstellung.